Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts lebte der überwiegende Teil der schweizerischen Bevölkerung in Dörfern, Weilern und Einzelhöfen. So gab es noch 1850 in der Schweiz nur acht städtische Gemeinden mit mehr als 10'000 Einwohnern, was bedeutet, dass bloss 6,5% der Bevölkerung in städtischer Umgebung wohnte. Der landwirtschaftliche Familienbetrieb war die überwiegende Wirtschaftsform. Das Verlagssystem (Hausposameter), also Produktion von vorwiegend Textilarbeiten im eigenen "Heimetli", vermochte in der Schweiz die Landfluchtbewegung im Vergleich etwa mit England stark zu verzögern. Nach der Trennung von Basel-Stadt und Land 1833 setzte eine starke Landflucht ein. So waren beispielsweise 1860 von den 38'000 registrierten Einwohnern der Stadt Basel nur gerade 11'000 oder knapp 30 % Stadt- oder Kantonsbürger.